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Aktuelle Neuigkeiten
Rückschritt im Frauenfu ßball!
Sicherlich hat jeder in den sozialen Netzwerken schon mal Sprüche gelesen wie „Kreisliga bei den Girls ist, wenn eine der Mitspielerinnen in der Halbzeit feststellt: ‚Puh, das hat mir eindeutig zu viel mit Laufen zu tun‘.“ Was im Internet als Satire und damit durchaus scherzhaft gemeint ist, wird in Zukunft für die Bezirksligafrauen bitterer Ernst.
Seit zwölf Jahren bin ich nun im Mädchen- und Frauenfußball tätig. In dieser Zeit habe ich mich in verschiedenen Vereinen als Trainer, Betreuer und in den letzten zwei Jahren als sportlicher Leiter engagiert.
In vielen Vereinen wird der Frauenfußball lediglich geduldet. Für die Frauenteams bedeutet dies nicht nur sonntags auf dem Platz 90 Minuten lang zu kämpfen, die meisten müssen nach wie vor im eigenen Verein um Akzeptanz ringen. Gerne erinnern sich die Vereine aber an die Damenmannschaften, wenn es darum geht Feste oder Turniere zu organisieren, denn dabei packen sie immer mit an.
Als wäre dieser Zustand nicht schon schlimm genug, bekommen die Kritiker nun auch noch Unterstützung vom Verband. Im letzten Jahr ließ der FLVW abstimmen, ob in der Frauen-Bezirksliga das erneute Einwechseln bereits ausgewechselter Spielerinnen erlaubt werden sollte. In der Kreisliga hatte diese Regel bereits Einzug erhalten. Die Abstimmung wurde mit folgendem Satz gestützt: „Sollte sich nur ein Verein dagegen aussprechen, wird diese Regel nicht umgesetzt und alle müssen darunter leiden.“ Damals waren wir dagegen und der FLVW sah von dieser Regel ab.
Beim diesjährigen Bezirksligastaffeltag wurden wir überrascht. Die im vergangenen Jahr abgewendete Regel war im Vorfeld beschlossen und damit eingeführt worden. Der Beschluss wurde mit meines Erachtens lächerlichen Aussagen begründet: falls eine Spielerin keine Puste mehr habe, könne sie mal kurz verschnaufen. Wenn sich eine Spielerin verletze und man das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft habe, könne eine Spielerin wieder eingesetzt werden, die vorher schon auf dem Feld war.
Die Bezirksliga ist im Frauenbereich die erste Stufe des ambitionierten Fußballs und das sollte sie auch bleiben. Die Einführung dieser Wechselregel bedeutet einen großen Rückschritt für den Frauenfußball. Jahrzehnte lang haben Frauen um Gleichberechtigung gekämpft. Dass sie nie die gleiche Anerkennung erfahren werden wie Männer, die diesen Sport betreiben, steht realistisch gesehen außer Frage, aber nun auch vom Verband anders als ihre männlichen Kollegen behandelt zu werden, ist ein großer Schritt in die falsche Richtung.
Was kommt als nächstes? Wird die Spielzeit reduziert? Spielen sie bald nur noch von Strafraum zu Strafraum oder mit Light-Bällen?
Mir fallen keine triftigen Gründe für diesen Beschluss ein. Haben Frauen ein kleineres Lungenvolumen? Laufen Frauen weniger gerne? Haben sie eine geringere Schusskraft? Das kann zwar alles sein, aber sind das Gründe Frauen nun herunterzustufen? Bisher kamen die Frauen auch in der Welt, die vom Männerfußball dominiert wird, zurecht und haben sich an alle Begebenheiten angepasst und es zu ihrem Spiel gemacht.
Unsere Frauenmannschaft beginnt gerade ihre vierte Bezirksligasaison und trainiert zurzeit drei Mal in der Woche. Sie nehmen ihren Sport absolut ernst und erwiderten mit Verständnislosigkeit und Kopfschütteln, als ich ihnen von der Einführung dieser Regel erzählt habe.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Einführung dieser Regel erst der Anfang ist, den Frauenfußball von offizieller Seite abzuwerten. So wird der Frauenfußball nie die Akzeptanz erreichen, die er und damit jede einzelne Spielerin verdient hat.
21. Aug. 2018 um 16:37 Uhr
13. Aug. 2018 um 09:49 Uhr